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TAGGING THE CLAIM

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dies ist mein ort

Dolmusch X-press / Hebbel am Ufer Berlin

Mai 2006:

„Der exclusive Individualtrip in abseitige Areale! Persönliche Kartographie des Alltäglichen für Fußgänger, Taktiker & Fintenleger: Ortskundige Spezialisten zwischen 12 und 20 Jahren übernehmen die Führung – auf Schleichwegen durch die Zwischenräume der bekannten Oberflächen von Kreuzberg Sechsunddreißig!“

Die Besucher geraten auf abseitige Pfade zwischen den bekannten Verkehrsachsen & überschaubaren Oberflächen des „Kiezes“. In Hinterhöfen, Internet-Cafés oder U-Bahn-Stationen erlauben unsere Guides den Besuchern echte Einblicke in ihre eigenen Claims oder erzählen Geschichten, die deren kühnste Erwartungen übertreffen.

Denn sie sind nicht nur Kenner der Orte, an denen sie ihre Aktionen zeigen, sondern auch Experten der Klischees, die ihnen übergestülpt werden sollen. Mit beiden spielend führen sie die Besucher an deren eigener Neugier am Fremden herum. So daß die Reise ins wahre Kreuzberg beides zeigt: Die Welt der Akteure & die Bilder der Besucher. Der Blick aufs Fremde ist vor allem auch der Blick auf sich selbst.

TRAILER

 

Die Besucher werden von unseren Undercover-Werbern im Reisebüro abgefangen. Es bleibt unklar, ob TAGGING THE CLAIM Teil des offiziellen Programms ist oder ein Parasit, mit dem die Kids sich an die große Struktur angedockt haben. Ähnlich wie in touristischen Zentren wird den Besuchern eine ganz besondere Tour versprochen, wenn sie jetzt dem Fänger folgen. Der sie auch für viel weniger Geld in noch wirklich unberührte Ecken Kreuzbergs führen wird… Vom Reisebüro aus bringt sie der Guide zur ersten von fünf geplanten Stationen: Der Logik eines Märchens folgend, müssen die Besucher (als „Helden“) an jeder Station bestimmte Aufgaben erfüllen, um die Informationen zum weiteren Weg zu erhalten. An öffentlich zugänglichen Orten treffen sie dabei auf Kids die ihnen einerseits Dokumaterial ihrer eigenen Realität erzählen/zeigen, das sich mit diesen Orten verbindet; andererseits aber auch übertriebene Geschichten verzählen, die mit den üblichen Klischees der Mainstream-Gesellschaft spielen. TAGGING THE CLAIM bespielt gerade diejenigen Orte, die für die übliche Hipness-Nutzung off sind – für andere aber alltägliche Umwelt mit allen Tiefebenen & Höhen darstellen. Es geht darum, diese mit theatralen Mitteln um narrative Intensitäten anzureichern & so subjektive Einblicke in die Realität ihrer Bewohner zu geben.

von & mit Amir Thehade, Cagla Sanalan, Cigdem Topdas, Dinah Kouyaé, Elif Curgay , Emilia von Mettenheim, Eray Kaya, Friederike Plafki, Furat Mohammad, Jana Bolze, Serdar Bulat, Jörg Lukas Matthaei, Mussai Feif, Omür Kalaya, Ozan Aksu, Öykü Savci, Yasin Yagiz, Kader Arslan, Cem Sahin, Sila-Latifa Kader Dank an: Hülya Danyar, Shermin Langhoff, Mustafa Dok

Fotos: Julia Maier / JL Matthaei