Inszenierung : Jörg Lukas Matthaei
Der Regisseur JÖRG LUKAS MATTHAEI ist spezialisiert auf Interventionen in urbanen Landschaften. Basierend auf dokumentarischen Forschungen zu unterschiedlichen Themenfeldern entstehen in seinen Inszenierungen dichte Themenräume, die sinnlich erfahrbar sind. Für seine Exkurse in unterschiedliche Vorstellungswelten ist Matthaei stets auf der Suche nach eigensinnigen Betrachtungs- und Lebensweisen, die in unserer geglätteten Welt zum Widerstand inspirieren.
Unter dem Label MATTHAEI & KONSORTEN arbeitet Jörg Lukas Matthaei mit Künstler*innen unterschiedlicher Disziplinen zusammen. Seit 2000 sind so fast 50 Arbeiten vielfältiger Ausrichtungen entstanden: Von Inszenierungen für die Bühne über Installationen und Diskursproduktionen bis hin zur Entwicklung neuer Formate für urbane Landschaften.
Dramaturgie : Milena Kipfmüller
In Brasilien 2 Jahre Musikstudium an der Universidade de Sao Paulo (Oboe und Klavier), Studium der Musikwissenschaft und Kunstgeschichte(Heidelbrg) und der Angewandten Theaterwissenschaft an der Uni Giessen u.a. bei Heiner Goebbels, Mathilde Monnier, Xavier Le Roy und Hubert Machnik. Arbeiten als Klangkünstlerin, Regisseurin und Dramaturgin in den Bereichen zwischen Sound Art, Theater, Performance, Komposition und Radio. Sie bekam für ihre Hörspielfassung des Stückes „Hate Radio“ den Hörspielpreis der Kriegsblinden verliehen.
2018 entstand mit Klaus Janek als [SNDNG STTNS] eine mobile Radio-Oper in der Altstadt von Jerusalem für das Musrara Mix Festivals, die bei der internationalen MusiktheaterNOW-Competition als Finalist zu den Operadegen Rotterdam eingeladen wird. Zusammenarbeiten mit matthaei & konsorten seit 2002.
Austattung : Michael Graessner
studierte Bühnen- und Bühnenkostümbild bei Achim Freyer an der Hochschule der Künste Berlin. Seit den 90iger Jahren arbeitet er als Bühnen-und Kostümbildner für Schauspiel-und Opernproduktionen. Oft versucht er hier zwischen den Genren Theater, Film und Performance zu vermitteln und sie miteinander verschmelzen zu lassen. Langjährige Erfahrung mit Arbeiten, welche die Ressourcen des Theaters mit Präsenz in städtischen Räumen & Milieus verbinden. u.a. für die Münchner Kammerspiele, das Schauspiel Frankfurt, die Semperoper Dresden, das Theater Basel, die Volksbühne, das Maxim-Gorki-Theater & die Neuköllner Oper in Berlin. Seine Arbeiten führen ihn zu Kollaborationen mit dem Goethe Institut, der Akademie Der Künste Berlin, der Architektur-Biennale-Venedig, Theaterhäusern, Schulen und vielen KünstlerInnen aus Musik, Film, Fotografie und Dichtung. Aktuell sind von ihm Arbeiten u.a. am Deutschen Theater Berlin und am Schauspielhaus Bochum zu sehen.
Musikalische Leitung : Klaus Janek
studierte Kontrabass bei Mauro Muraro und ließ sich von Musikern wie Dave Holland und Peter Kowald inspirieren. Er konzertiert regelmäßig in Europa und USA als Solist und in verschiedenen Formationen und arbeitet für Tanz- und Theaterproduktionen. Zusammenarbeit mit Künstler*innen wie Meg Stuart, Jeremey Wade, Niels ‘Storm’ Robitzky, Maria Scaroni, Ingo Reulecke, Jess Curtis, Keith Hennessy, Thierry Niang, Patrice Chereau, Sabine Glenz, Ruth Geiersberger und Judith Hummel. Seit 2012 diverse Arbeiten mit matthaei & konsorten.
Musiker : Michael Metzler
Spezialist für historische Percussion. Musik-Studium in der Percussions-Fachklasse der Leipziger Musikhochschule, Ausbildung und Examen bei Hermann Naehring, Berlin. Spezialisierung auf ethnische Percussion bei Ahmed Subhy in Kairo und bei Glen Velez in New York.
Seit 1997 weltweite Konzerttätigkeit, sowie mehr als 130 CD-Produktionen und zahlreiche Rundfunk-, Theater- und Filmmusiken, unter anderem für Joachim Schlömer, Theater Basel, Hebbel-Theater Berlin, Semperoper Dresden und die BBC. Seit 2001 Beschäftigung mit dem Guss historischer Glocken und Glockenspiele und Betreiben eines kleinen, feinen Geschäfts für Glocken und Percussionsinstrumente in Brodowin im Biosphärenreservat Chorin-Schorfheide.
In den letzten Jahren war Michael Metzler unter anderem beim Sydney-Festival (mit der Akademie für Alte Musik Berlin), in Brasilien (mit Elbipos), mit dem Freiburger Barockorchester und der Choreografin Sasha Waltz, der Sängerin Cecilia Bartoli, dem Bach Consort Wien sowie dem Hilliard Ensemble zu erleben. Des weiteren eine USA-Tournee mit mit dem Geiger Daniel Hope, u.a. in der Carnegie-Hall, Opernproduktionen in Berlin, Hamburg und Wien.
Lichtdesign & Technische Leitung : Chris Umney
Seit seinem Studium von Theater und Bildender Kunst an der Brighton University in den frühen neunziger Jahren arbeitet Chris kontinuierlich als Lichtdesigner, Tonkünstler / Komponist und technischer Leiter für zahlreiche britische Theater-, Tanz- und Zirkuskompanien im In- und Ausland. U.a. für The Royal Shakespeare Company, The People Show, Divas Dance Theatre, Liz Aggiss, Tim Crouch, Darren Johnston / Array, Prodigal Theatre / the Urban Playground und The Future Is Unwritten. Im deutschsprachigen Raum u.a. mit Gob Squad und dem „International Institute of Political Murder“.
Er ist Gründungsmitglied des elektronischen Musikkollektivs Wevie Stonder, das zwischen 2000 und 2009 vier Alben und zwei EPs auf den Labels Skam und Sonig veröffentlichte. Darüber hinaus umfasst sein Portfolio Kompositionen für Kunstinstallationen, Field Recordings für Radiosendungen und diverse Auftragsarbeiten.
Kamera : Florian Krauss
Freier Kameramann, Dokumentarfilmer und Fotograf. Studium der angewandten Theaterwissenschaft in Gießen, Ausbildung zum Fotograf am Lette-Verein Berlin. Eigene Produktionen: “I’ve seen the Dark – Die Performance” (Theater Rampe, Stuttgart). “Allein unter Flüchtlingen” (SWR Fernsehen BW). “Tuvia bei den Briten” (Webserie auf republik.ch). Kameramann für diverse TV-Formate, regelmäßige Zusammenarbeit mit freien Theaterproduktionen, u.a. von SKART, Billinger & Schulz, Monster Truck, matthaei & konsorten.
Schnitt : Federico Neri
Cutter & Filmemacher. Studium an der NUCT (New University of Cinema and Television) in Rom, Diplom in Filmregie. In Berlin Film & Kunstgeschichte an der FU & später Schnitt MA an der Filmuniversität Babelsberg “Konrad Wolf”.
2013 ersten Dokumentarspielfilm produziert, seitdem viele Kurz- und Spielfilme geschnitten. Darunter “Die Figur in mir” und “Domashnee Video” von Andreas Boschmann, “Der Zweite Anschlag” von Mala Reinhardt, “Datsche” von Lara Hewitt und “Una Primavera” von Valentina Primavera. Diese Filme wurden auf Filmfestivals wie Hotdocs, DoK.Leipzig, Dok.fest München, KrakowFilmFestival, Zurich Film Festival, RiverRun International Film Festival, Biografilm, Diagonale, RIFF Reykjavik, Zagrebdox gezeigt und gewannen mehrere Preise. Datsche und Una Primavera wurden in die österreichischen und deutschen Kinos gebracht.
Außerdem Arbeiten als Videokünstler für diverse Performances, wie „24 Bilder pro Sekunde“ (mit Georg Lendorff) von Boris Nikitin, „Im toten Winkel von Dirk Cieslak“ (Impulse Theater Festival 2016) und „Cracks“ von Malte Scholz und Annett Hardegen.
Die Akteur*innen
Adrian Navarro
studierte Tanz und Tanzpädagogik an der Akademie des Tanzes der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellenden Kunst in Mannheim und der Royal Ballet School in London. Engagements am Aalto Ballett Theater Essen, dem Göteborger Ballett, dem Ballett des Karlsruher Staatstheaters und dem Königlich Schwedischen Ballett in Stockholm.
Seit rund zehn Jahren beschäftigt sich Adrian Navarro verstärkt für Formen des akademischen Bühnentanzes des 17. und 18. Jahrhunderts. Seither ist er ein gefragter Solist in historisch informierten Tanz- und Musiktheaterproduktionen der Ensembles Corpo Barocco(BE), L’Eventail(FR) und Nordic Baroque Dancers(SE) sowie als Mentor und Solist an der schwedischen Vadstena-Akademien. Diese Produktionen wurden im Rahmen von Festivals wie den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci, den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik und den Göttinger Händelfestspielen, Häusern wie der Königlichen Oper Versailles, dem Drottningholmer Schlosstheater und der Opéra Comique in Paris sowie im französischen und polnischen Fernsehen (Mezzo, France 3, TVP Kultura) gezeigt.
Im Jahr 2018 wurde Adrian Navarro für den Jan-Kiepura-Musiktheaterpreis in Polen in der Kategorie „Bester Klassischer Tänzer“ für seine Leistungen in „Armide“ an der Warschauer Kammeroper in der Regie und Choreografie von Deda Cristina Colonna nominiert.
Bati Nehoya
hat als Quereinsteigerin in Köln mit der Schauspielerei angefangen. Sie hat seither in Projekten diverser Genres mitgewirkt: Vom kurzen Exkurs in die Welten des Kölner COMEDIA Theaters über Kurzfilme, zum Kinofilm “Zeit der Kannibalen“ & einem drei Folgen langem Gastauftritt in einer Serie sowie zuletzt im Hamburger Tatort als „Dr. Kazapua“.
André Nittel
arbeitet seit 1995 bei Theater Thikwa und ist seit 1997 Ensemblemitglied. Er spielte in zahlreichen Stücken, hauptsächlich in Tanzperformances, darunter: „Anwesend. Aufgehoben“ (Regie Gerd Hartmann; Einladung u.a. zum Proteatr Festival Moskau), „Kuuge“, „Umbra“, „Description of an Elephant“ (alle: Choreografie Yuko Kaseki), „Charisma!“ (Regie: Inga Dietrich)
Volker Sobottke
in Leipzig geboren & aufgewachsen, zunächst Orchestermusiker, sodann Ausbildung im Kopenhagen der 70er Jahre in „Eutonie“, einer von Gerda Alexander entwickelten somatischen Methode. In der er lange praktiziert hat. Seit einigen Jahren Erfahrungen in Tanz- & Performanceprojekten. U.a. in BEYOND CONTROL von Shiran Eliaserov, FAMILY OF THE YEAR von Paula Knüpling & Marina Prados.
Anne Welenc
Schauspielerin und Performerin, lebt in Berlin. BA Theater und MA Scenic Arts Practice an der HKB, Bern. Noch während ihres Studiums hat sie mit Ivo Dimchev, Viviane de Muynck, Francois Chaignaud und Meret Matter zusammengearbeitet.
2015 hat sie mit der Happy End Company mit ihrem Stück DAYS OF THE DEAD beim Newcomer Festival Treibstoff Basel gewonnen. Seitdem hat sie sie in recherchebasierten Projekten als Schauspielerin und Autorin z.B. mit Annalena Fröhlich, Gina Haller, Sam Hertz und Renae Shadler kollaboriert. Seit 2017 künstl. Arbeiten mit Daniel Hellman am Ballhaus Ost Berlin, Gessnerallee Zürich, Edinborough Fringe Festival, Tanzhaus Zürich, Schlachthaustheater Bern.
Texte von:
Hans Heberle, Johannes Kunckel, Georg Christian Lehms, Daniel Casper von Lohenstein, Bati Nehoya, Johann Joachim Quantz, Angelus Silesius, Gottfried Taubert, Anne Welenc, Friedrich Wilhelm IV. u.a.