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PENTHESILEA: vom versprechen der liebe

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Koproduktion mit staatsbankberlin & sophiensaelen

2002:

Eine Arbeit mit Film- & Theaterschauspielern, die verschiedene Arten der Produktion von „Psychologie“ & „Intimität“ kombiniert.

Vor den Augen aller nehmen Begierden, wie losgelaßne Hunde die Witterung der Liebe auf. Innerlichkeit ist ein Angebot der wärmenden Rotte. Und die Suche nach dem eindeutigen Wort, das die Ambivalenzen beendet, fördert das letzte Wort zutage, das vollkommene Ruhe bringt.

PRESSE

I Arena_geklüftet (Weißt du noch:) Das Wort der Erinnerung erzählen / Als ob der Zugang vor uns läge / Losgehen, noch einmal / und nach vorn schauend ins Vergangene heimkehren / Was wieder Zukunft werden will. So viel ich weiß, gibt es in der Natur Kraft bloß und ihren Widerstand. Nichts Drittes? Sprache zoomt / dem Blick folgend / an Aktion heran / (Dort draußen, wo nicht wir sind:) / Im Tanz des Kampfes sich abzeichnende Affektlandschaft / offenbar und unverständlich. Vor dem Körper das Wort / Sprechen / der ungeteilte Korpus / Organismus / geborgen vielleicht. Innerlichkeit: ein Angebot der wärmdenden Rotte / Die Meute formiert sich, Einzelne scheren aus: / Durch Abgrenzung ein Ich / formulieren / sich auf- spalten / in Splittern eine Hoffnung zurückerobern / als wollten sie sich für ihre Existenz rächen. Verflucht das Herz, das sich nicht mäß’gen kann. Ein in Verzerrung gleitender Traum von Sehnsucht / Begierden, wie losgelaßne Hunde / brechen hervor und nehmen die Fährte der Liebe auf. (Das Herz schlägt harmlos, heißt es.)

II Insel_idyllisch Ankunft im Vorhof der Erfüllung/ (Zum Tode war ich nie so reif als jetzt) / das Einfachste scheint unerwartet möglich / Auf einen Augenblick sprachlos jetzt / Sei ruhig / (Das Wort weiß um die Täuschung.) Wenn du mich liebst, so sprichst du nicht davon. Die leibhaftige Erinnerung an ein Ganzes das / wir waren / Erkundungen der Landschaft: / Zwei Gesichter / gegeneinander geklebt / Spaltbreit die Aussicht auf eine andere Welt? / (Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn?) Wie nenn’ ich dich, wenn meine eigne Seele Sich, die entzückte, fragt, wem sie gehört? Wenn dir der Nam’ entschwänd, der Ring sich mißte: Fändst du mein Bild in dir wohl wieder aus? Kannst du’s wohl mit geschloßnen Augen denken? Rückkehr der Realität / (der Phantasielosen) / des Kampfes / Es bleibt / verschüttet das Zwischen.

III Heimkehr_lidlos Der Name / jetzt zu spät / Nachträgliche Entscheidungen ohne Körper die / sie erreichten / Offenen Auges die Landschaft / spiegeln Heimweh. Aufforderung / Hingabe: / Ein Mißverstehen Versprechen / Versehen vielleicht / oder Klarsicht. Zwischen dem Kadaver / rosig Lebenden gleich / und den Lebendigen / Toten gleich: / Sie, die fortan kein Name nennt – / Im Inneren Auslassung Ausruhen / Extase (der auf Ewigkeit gestellte Augenblick). Die Suche nach dem eindeutigen Wort das / Gewißheit brächte / fördert das letzte Wort zutage welches / vollkommene Ruhe in sich birgt. Nun ist’s gut.

Mit Karin Bremer, Richard Maschke, Loretta Pflaum, Alina Ullmann, Erdal Yildiz Inszenierung & Raum: Jörg Lukas Matthaei Dramaturgie: Annett Hardegen Licht, Sounddesign, Raum: Peter Göhler Bühnenbau: Bodo Herrmann Kostüme: Katharina Montag Produktionsleitung: Klaus Dörr Mitarbeit: Jessica Prentice (Regie), Solveig Hansen (Sound) Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur